Menschen in Not

Not hat viele Gesichter – und viele davon sind nicht zu sehen. Oft unsichtbar, versteckt, an den Rand der Gesellschaft gedrängt: wohnungslose, verschuldete, straffällig oder suchtkrank gewordene Menschen. Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder nie richtig ins Berufsleben gekommen sind. Familien mit Kindern, Ältere mit kleinen Renten. Die Bekämpfung von Armut ist eine der wichtigsten Aufgaben des Diakonischen Werks Mecklenburg-Vorpommern e.V. – politisch, aber zu allererst menschlich. Durch tätige Hilfe und Beratung.
Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat es sich für die kommenden Jahre zur Aufgabe gemacht, das Thema Armutsbekämpfung angesichts der aktuellen Entwicklungen stärker in den Fokus zu rücken. Die Umsetzung der im aktuell veröffentlichten Positionspapier "Armut in Mecklenburg-Vorpommern" beschriebenen Ziele ist eine Herausforderung, die nur zusammen mit unseren Mitgliedseinrichtungen, der Politik und weiteren Akteuren, wie z.B. den Jobcentern oder der Bundesagentur für Arbeit bewältigt werden kann. Das "PositionspapierArmut in Mecklenburg-Vorpommern" will einen Beitrag zur gemeinsamen Armutsbekämpfung im Land Mecklenburg-Vorpommern leisten.
Armutspositionspapier des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern
In der Allgemeinen Sozialen Beratung finden Menschen jeglichen Alters Unterstützung, um die Sicherung ihrer Existenz zu schaffen.
Sie erhalten:
• Beratung und Begleitung in allgemeinen Lebensfragen
• Information bei Fragen zu sozialen Hilfen (z.B. Wohngeld)
• Hilfe bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen
• Unterstützung bei Schwierigkeiten im Umgang mit Ämtern
• Vermittlung zu anderen Einrichtungen
Aus unterschiedlichen Gründen können der Verlust der eigenen Wohnung oder eine drohende Wohnungslosigkeit auftreten. Es sind familiäre Probleme, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Schulden oder Suchtprobleme, die dabei eine Rolle spielen können. Die Einrichtungen der Diakonie vermitteln durch Zuhören und praktische Lebenshilfe Geborgenheit und Zuversicht. Das Angebot im Überblick:
- Tagesaufenthalt
- Notunterkunft
- Übergangswohnen
- Obdachlosenheim
Überschuldung nimmt in ganz Deutschland zu. Auslöser sind häufig Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, Trennung und eine gescheiterte Selbständigkeit. Umso wichtiger ist die Beratung von überschuldeten Menschen. Hier hilft die Schuldnerberatung, individuelle Wege aus der finanziellen Notsituation zu finden und die sozialen und psychischen Folgen wie beispielseweise Ängste und Isolation zu überwinden.
Unsere Beratung unterstützt die eigenverantwortliche Entscheidungsfindung im Schwangerschaftskonflikt. Sie gibt Informationen über finanzielle und soziale Hilfen in der Schwangerschaft und nach der Geburt:
- Sozialrechtliche Ansprüche
- Finanzielle Hilfen: Information und Vermittlung zur Stiftung "Hilfen für Frauen und Familien"
Sie erhalten Beratung und Begleitung in psychosozialen Problemen von Frauen und Paaren:
- Sie bietet präventive Hilfen zu Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung
- Beratung vor, während und nach einer pränatalen Diagnostik
- Frauen nach Schwangerschaftsabbruch oder Fehlgeburten
- Frauen und Paare mit unerfülltem Kinderwunsch
- Vertrauliche Geburt
Neben den Beratungs- und Behandlungsangeboten bieten die Selbsthilfegruppen Unterstützung an. Die Begegnungsgruppen ermöglichen einenpersönlichen Austausch und die gegenseitige Information zum Leben mit einer Erkrankung oder Umgang mit persönlichen Krisensituationen. Über die Kontakt-, Informations- und Beratungsstellen für Selbsthilfegruppen (KISS) erhalten Sie Auskünfte über die Selbsthilfe in der Region. Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist kostenlos und nicht an eine Mitgliedschaft in einem Verein oder einer Organisation gebunden.
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) berät unentgeltlich Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Menschen sowie ihre Angehörigen. In den Beratungsstellen, in fast allen Landkreisen und kreisfreien Städten, erhalten Sie Auskünfte zu Fragen der Rehabilitation und Teilhabe.
Die Angebote im Überblick:
• Selbsthilfeorganisationen
• Kontakt-, Informations- und Beratungsstellen für Selbsthilfegruppen
• Beratungsangebote der EUTB
In den Sucht- und Drogenberatungsstellen der Diakonie finden Jugendliche, Erwachsene, Angehörige oder Freunde Hilfe und Unterstützung. Die Beraterinnen und Berater informieren Sie über die möglichen Folgen eines übermäßigen Konsums von Alkohol, illegalen Drogen, Medikamenten oder andere Substanzen. Die Beratung ist für Sie kostenlos und auf Wunsch anonym. Das Angebot im Überblick:
- Einzelberatung
- Paarberatung
- Information über Betreuung und Behandlung
- Ambulante Rehabilitation und Nachsorge
- Unterstützung bei der Antragstellung
- Beratung bei Fragen zur Sucht und Straßenverkehr
- Vermittlung von Selbsthilfe
Die Einrichtungen und Dienste der Diakonie bieten ihre Hilfe und Begleitung nach einer Haftentlassung an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren und beraten Sie bei Antragsstellungen auf Sozialleistungen und unterstützen bei der Suche nach einer Unterkunft oder Wohnung.
Im Zusammenhang mit der Verurteilung zu einer Geldstrafe erhalten Sie Auskünfte über die Möglichkeiten der Ableistung freier, gemeinnütziger Arbeit, um die Vollstreckung der Ersatzfreiheitsstrafe zu vermeiden.
Die Angebote im Überblick:
• Sucht- und Drogenberatungsstellen
• Allgemeine Soziale Beratung
• Vermittlungsstelle für freie und gemeinnützige Arbeit
• Tagesaufenthalt
• Notunterkunft
• Übergangswohnen
• Obdachlosenheim
Deutschland ist ein reiches Land und trotzdem gibt es immer mehr Menschen, deren Einkommen nicht reicht. Arbeitslosigkeit oder Schicksalsschläge, Krankheit oder Kinderreichtum können schnell an das Existenzminimum führen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es an vielen Orten "Tafeln". Hier werden Lebensmittel oder Kleidung kostenlos bzw. gegen einen kleinen Obolus an Bedürftige ausgegeben. Um die Not zu lindern, unterhält die Diakonie, getragen durch ehrenamtliche Arbeit, Ausgabestellen für Lebensmittel, Sozialkaufhäuser und Suppenküchen. Auch Beschäftigungsprojekte werden angeboten.
Manchmal hilft einfach ein Gespräch. Probleme und Krisen können jeden von uns treffen. Probleme mit der Partnerin oder dem Partner, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzverlust, Sucht, Krankheit, Einsamkeit, Sinnkrisen, spirituelle Fragen oder Suizidalität; solche verstörenden Vorfälle, lange schwelende Konflikte, existenzielle Sorgen und Verletzungen bringen uns an unsere Grenzen. Wenn wir anfangen, darüber zu sprechen, beginnen wir Ängsten einen Namen zu geben, laut unsere Gedanken zu sortieren und Erleichterung zu erfahren. Und neue Wege und Lösungen zu erkennen.
Die ökumenische TelefonSeelsorge in Mecklenburg-Vorpommern ist für alle Menschen da. Geschulte Menschen hören zu, ohne zu verurteilen. Kostenlos und anonym.
Am Telefon unter 0800 111 0 222 oder 0800 1110111. Und über www.telefonseelsorge.de auch via Chat oder E-Mail.
Das Armutspositionspapier des Diakonischen Werks M-V
Armut ist eine zentrale Herausforderung für Gesellschaft und Politik. Verarmung und die damit verbundene soziale Ausgrenzung breiter Teile der Bevölkerung von gesellschaftlicher Teilhabe gefährdet den sozialen Zusammenhalt und letztlich die Demokratie.
Mit dem Armutspositionspapier will das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V einen Beitrag zur Sensibilisierung für die Betroffenen und zur Armutsbekämpfung in unserem Land leisten. Dazu wurden gemeinsam mit den diakonischen Einrichtungen die Bedarfe von Menschen jeden Alters analysiert und Lösungsansätze entwickelt.
Der im September 2024 vorgelegte Maßnahmenbericht des Landes wird ausdrücklich begrüßt. Ein Armutsbericht muss jedoch in jeder Legislaturperiode vorgelegt werden. Ohne verlässliche Datengrundlage und systematischer Maßnahmenplanung wird es nicht gelingen, die Armut effektiv zu bekämpfen.
Zu den im Bericht benannten Maßnahmen gehören auch die Angebote in der Schuldnerberatung, der allgemeinen sozialen Beratung, der Suchtberatung, der Migrationsberatung sowie der Jugendsozialarbeit. Die Diakonie in M-V bringt jährlich Mittel in Höhe von rund 670.000 Euro für rund 80 Angebote landesweit auf. Hierfür braucht es auch in Zukunft eine verlässliche Finanzierung.
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