Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut: Entschlossene Maßnahmen gegen Kinderarmut

Junge mit schwarzem Hoody vor MaschendrahtzaunMotortion | Adobe Stock

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert die Landesregierung am heutigen „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“ (17. Oktober) auf, entschlossene Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarmut zu ergreifen. Dazu zählen eine grundlegende Reform der Leistungen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die Sicherstellung sozialer Infrastruktur sowie ihre umfassende Beteiligung. Ebenso brauchen Kinder und Jugendliche eine intensive Begleitung zurück in ihren Kita- und Schulalltag und psychosoziale Unterstützung bei der Bewältigung der Pandemie. So haben sich große Bildungsdefizite aufgebaut, die mit den derzeitigen Möglichkeiten der Bildung-und-Teilhabe (BuT) nicht aufgeholt werden können. Hier müssen weitere Maßnahmen entwickelt und Mittel aufgestockt werden.

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert ebenfalls, dass die Landesregierung eine fortlaufende Sozialberichterstattung auf den Weg bringt, die auch die Kinder- und Jugendarmut erfasst. Mecklenburg-Vorpommern ist eines der letzten Bundesländer, in dem ein solcher Sozialbericht fehlt.

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt die Aktion „Vier Jahre Zeit, um Kinderarmut endgültig zu beseitigen, ein Bündnis aus 61 Verbänden, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Einzelpersonen, das eine Gemeinsame Erklärung verabschiedet hat, die auf vier Grundsätzen basiert:

1.    Armut ist kein Versagen der*des Einzelnen!
2.    Alle Kinder und Jugendlichen haben Anspruch auf gleichwertige Lebensverhältnisse!
3.    Jedes Kind ist gleich viel wert!
4.    Unterstützung muss dort ankommen, wo sie gebraucht wird!


„Kinder sind unsere Zukunft, und wir müssen dafür sorgen, dass sie dieser Zukunft unbeschwert entgegenblicken können“, betont Landespastor Paul Philipps. „Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Armut darf nicht dazu führen, dass Kinder und Jugendliche in Schule oder Freizeit von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen sind.“

Laut Bertelsmann-Stiftung (Factsheet: Kinderarmut in Deutschland, Stand Juli 2020) leben in Mecklenburg-Vorpommern 15,3 Prozent der Kinder in Familien mit SGB-II-Bezug und damit mehr als im Bundesschnitt (13,8 Prozent). Besonders dramatisch ist die Situation in der Landeshauptstadt Schwerin, wo 25,4 Prozent und damit jedes vierte Kind von Armut betroffen ist.