Forum Diakonie mit Wichernsaal
Ein Forum ist ein öffentlicher Raum. Mit der Sanierung des Areals Apothekerstraße 48 / Körnerstraße 7 in den Jahren 2018 - 2021 ist ein barrierearmes Bildungs- und Begegnungszentrum entstanden, das den historischen Wichernsaal als Veranstaltungs- und Festsaal einschließt: das Forum Diakonie.
Das Forum Diakonie
Haus der Diakonie
Magnushaus
Mariannenhaus
Wichernsaal
Stephanushof
Forum Diakonie
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Mareen Salewski
Management Wichernsaal
Tel 0385 5006 157
Das Ensemble und seine Namenspatroninnen und -patrone
Das Forum Diakonie umschließt vier Gebäude und einen Hof: das Haus der Diakonie, das Mariannenhaus, den Wichernsaal, das Magnushaus und den Stepahnushof.
Woher der Name Wichernsaal kommt, lässt sich nicht mehr genau rekonstruieren. Wahrscheinlich ist, dass er diese Bezeichnung 1948 im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Diakonie erhielt, die in Schwerin stattfanden.
Er war Vorbild für die Idee, den Gebäuden Namenspatronninnen und -patrone zur Seite zu stellen. Es sind die Namen von Persönlichenkeiten, die die Geschichte der Diakonie entscheidend geprägt haben. Schilder an den Gebäuden informieren über ihr Leben und Wirken.
Johann Hinrich Wichern (1808 - 1881), hat die Anfänge der Diakonie in Deutschland entscheidend geprägt.
Auf Johann Hinrich Wichern geht die Gründung des „Central-Ausschusses für Innere Mission“ im Jahre 1848 zurück. Seine Impulse zum Aufbau regionaler und überregionaler „Vereine für Innere Mission“ schufen die Grundlage für die heutige Struktur diakonischer Verbände. Der Theologe wurde als Lehrer einer Sonntagsschule im Hamburger Stadtteil St. Georg mit den von extremer Armut und Krankheit gezeichneten Lebensverhältnissen der Familien und Kinder konfrontiert. 1833 eröffnete Wichern ein „Rettungshaus“ für Kinder in der ehemaligen Bauernkate „Rauhes Haus“ vor den Toren Hamburgs, in das er selbst und später auch seine Frau Amanda Böhme miteinzogen. In familienähnlichen Verhältnissen sollten die Kinder fortan eine christliche Erziehung bekommen und auf ein späteres Berufsleben vorbereitet werden. Als die Zahl der Kinder wuchs, suchte Wichern Gleichgesinnte zur Mitarbeit. Reisen führten ihn nach Mecklenburg und Vorpommern, wo er maßgeblich die Gründung diakonischer Vereine und Einrichtungen beeinflusste.
Apothekerstraße 48: Sitz der Diakonischen BildungsZentrum gGmbH
Marianne von Rantzau (1811 - 1855) gehörte zu den frühesten Förderinnen der Inneren Mission in Mecklenburg. Sie hat damit entscheidend zum Aufbau der Diakonie im Land beigetragen. Früh kam Marianne von Rantzau in Kontakt mit den Gedanken der kirchlichen Erneuerungsbewegung, pflegte den Austausch mit Johann Hinrich Wichern und Amalie Sieveking und fand in der Verbindung von lebendigem Glauben und tätiger Liebe ihre Bestimmung. In Wittenburg gründete sie 1839 eine Warteschule, ähnlich einer heutigen Kindertagesstätte, zur Unterstützung und Förderung von Kleinkindern und erweiterte in der Folgezeit ihr diakonisches Engagement um weitere Hilfen für Menschen in Not. 1847 wurde Marianne von Rantzau die erste Oberin des Diakonissenkrankenhauses Bethanien in Berlin, wo sie auch starb.
Körnerstraße 7 (Hof): Diakonisches Werk M-V e.V.
Magnus Böttger (1813 - 1868) war einer der Gründer des „Vereins der Freunde für Innere Mission in Neuvorpommern und Rügen“ und hat in dieser Region in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die kirchliche Arbeit mit seinen diakonischen Impulsen geprägt.
Während seiner pastoralen Arbeit auf die Insel Rügen lernte er Menschen kennen, deren Leben durch Armut und Alkoholismus gezeichnet war. Für Böttger gehörten konkrete Lebenshilfe und Gebet stets zusammen. Die Lebensverhältnisse der Armen in seiner Gemeinde waren ihm sowohl Ausdruck einer wirtschaftlichen wie einer geistlichen Not. In der Folge gründete Böttger mehrere Enthaltsamkeitsvereine in der Region.
Mit Gründung der Zeitschrift „Der Bote für Neu-Vorpommern und Rügen“ konnte Böttger seine Vorstellungen diakonischer Arbeit als einer kirchlichen Erneuerungsbewegung öffentlich vertreten.
Hof des Ensembles Apothekerstraße 48 / Körnerstr. 7
Stephanus gehörte zu dem Kreis der ersten Christinnen und Christen in Jerusalem. Sie hatten sich nach den Berichten von der Auferstehung Jesu als Urgemeinde in Jerusalem gesammelt. Er war ein Zugezogener aus dem Diasporajudentum, das sich in den Jahrhunderten zuvor rund um das
Mittelmeer angesiedelt hatte. In Jerusalem gehörte Stephanus dem griechisch sprechenden Teil der Urgemeinde an und trat besonders für die Öffnung der christlichen Gemeinde für Menschen aus aller Welt ein. Er stand in der Öffentlichkeit unerschrocken für die Botschaft des Evangeliums ein, wurde schließlich verhaftet und zum Tode verurteilt.
In der Urgemeinde war Stephanus mit für die gemeindlichen Fürsorge verantwortlich. Keine Gruppe der mehrsprachigen Gemeinde sollte benachteiligt sein. Diese Beauftragung und der Dienst an den Nächsten wurden als diakonía bezeichnet. Als sich die Dienste und Ämter in der frühen Kirche herausbildeten, wurde er zum Vorbild der Diakoninnen und Diakone.
Körnerstraße 7: Sitz des Diakonischen Werks Mecklenburg-Vorpommern e.V.