Diskriminierung von Menschen mit Behinderung sind keine Einzelfälle

Jeder 4. Mensch in MV hat eine Behinderung: weißer Kreis, in dem ein Viertel violett markiert istDW M-V

Das Motto des diesjährigen Protesttages lautet: Wir sind 10 Millionen – Menschenrechte sind nicht verhandelbar!“ Damit wird auf die Lebensrealität eines sehr großen Anteils der gesamtdeutschen Bevölkerung hingewiesen.

Mit Blick auf Mecklenburg-Vorpommern sind die Zahlen noch viel dramatischer. Aktuell haben 23,5 Prozent der Menschen, also jeder Vierte, im Land eine amtlich anerkannte Behinderung. Konkret sind das 383.200 Menschen, etwa 224.000 von ihnen sind schwerbehindert, was 13,8 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Hinzu kommt – diese Zahlen steigen seit Jahren.  (Zahlen: LaGuS)

Als Diakonie sind wir davon überzeugt, dass jeder Mensch von Bedeutung ist.
Gesellschaftliche Teilhabe ist deshalb eine Bereicherung für alle. Sie schafft mehr Lebensqualität für die ganze Gesellschaft.

„Allerdings müssen wir heute feststellen:  Inklusion, Barrierefreiheit und Gleichberechtigung werden immer noch als ein Nischenthema wahrgenommen. Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und der vorgezogenen Bundestagswahl geraten Menschen mit Behinderungen wieder an den Rand der politischen Wahrnehmung.“ Wichtige Reformen wie die des Allgemeinen Gleichstellunggesetzes und des Behindertengleichstellungsgesetzes wurden gestoppt.

„Demokratie und Teilhabe gehören zusammen“, sagt Paul Philipps weiter: Menschen, die sich gesehen fühlen und als gleichberechtigt erfahren, sind unverzichtbar für das Gelingen einer demokratischen Gesellschaft. Wir fordern die Landesregierung auf, die Lebensrealitäten eines Viertels aller Menschen im Land mitzudenken.“