Am heutigen 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, fordert das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. die Landesregierung auf, die Inklusion entschiedener voranzubringen.
Das Motto des diesjährigen Protesttages lautet: „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren“. Davon kann in Mecklenburg-Vorpommern noch keine Rede sein.
Seit 2018 haben Menschen mit Behinderung einen Anspruch auf eine individuelle Bedarfsermittlung. Das Problem: Auch knapp sechs Jahre nach Einführung sind die Bedarfe der Menschen mit Behinderung in MV noch immer nicht vollständig ermittelt und die Landesregierung hat keine belastbaren Zahlen, wie weit diese Entwicklung überhaupt ist. „Die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung muss deutlich gestärkt werden“, sagt Landespastor Paul Philipps. „Sie sind die besten Expert:innen in eigener Sache“.
Diese Sichtweise ist entscheidend, damit Menschen mit Behinderung die Unterstützung bekommen, die sie brauchen und auf die sie einen gesetzlichen Anspruch haben, um ihr Leben selbstbestimmt planen und gestalten zu können.
In Mecklenburg-Vorpommern erfolgt die Bedarfsermittlung mit der Integrierten Teilhabeplanung (ITP). Der ITP stellt den Menschen in den Mittelpunkt, es werden personenbezogene Ziele formuliert, Ressourcen erfragt und die notwendige Unterstützung gemeinsam mit dem Menschen mit Behinderung ermittelt. Genauer, der Mensch mit Behinderung gibt vor, was er erreichen möchte und was er braucht, um am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu können. Dies ist wichtig und entscheidend bei der Inklusion. Es ist die Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Kommunen, diese Bedarfe zu erheben. Die Menschen mit Behinderung arbeiten daran aktiv mit.