Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt stellen

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert am heutigen 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, dass die Landesregierung die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) weiter vorantreibt. „Die Umsetzung stockt in unserem Land an vielen Stellen“, sagt Henrike Regenstein, Vorstand des Diakonischen Werkes.

Menschen mit Behinderung haben bereits seit 2018 einen gesetzlichen Anspruch auf einen Integrierten Teilhabeplan (ITP). Dieser zielt darauf ab, eine personenzentrierte Hilfe zu ermöglichen, er dokumentiert im Dialog mit dem Kostenträger neben den Zie-len und Maßnahmen auch die Wünsche der Menschen mit Behinderung. Sie sollen aktiv in jeden Schritt einbezogen werden und stehen im Mittelpunkt des Verfahrens. „Noch immer haben in unserem Land gerade einmal die Hälfte der Menschen mit Be-hinderung einen Integrierten Teilhabeplan“, betont Henrike Regenstein.

Für einen Integrierten Teilhabeplan ist es notwendig, die individuellen Bedarfe, wie bspw. die Unterstützung beim selbstständigen Wohnen oder Hilfe bei der Mobilität, zu ermitteln. „Daran müssen alle Menschen mit Behinderung unabhängig von ihren Fähigkeiten beteiligt werden“, sagt Henrike Regenstein. Menschen mit Behinderungen ist die Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche zu Ziel und Art der Unterstützung in einer für sie möglichen Form zu äußern, in dem sie bspw. durch Gespräche direkt in das Verfahren zur Erstellung des ITP einbezogen werden. Das ist zurzeit aber mehr Wunschdenken als Realität.

„Wir fordern die neue Landesregierung auf, die sofortige und einheitliche Umsetzung der Bedarfsermittlung für alle Menschen mit Behinderung in M-V auf den Weg zu bringen“, sagt Henrike Regenstein. Nur so könnten die Leistungsträger in den Kommunen ihrer Verantwortung nachkommen.

Zum Hintergrund: Seit Anfang 2018 ist das Bundesteilhabegesetz (BTHG) in Kraft. Grundlage dafür ist die UN-Behindertenrechtskonvention. In Mecklenburg-Vorpommern leben knapp 200.000 Menschen mit Behinderung. Das entspricht rund zwölf Prozent der Bevölkerung.

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. (Landesverband) ist mit über 15.500 hauptamtlichen und über 2.200 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in rund 1.000 gemeinnützigen Einrichtungen und Diensten einer der größten Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern. Das Betätigungsfeld reicht u. a. von der Kinder- und Jugendhilfe, der Familien- und Altenhilfe über vielfältige Beratungs- und Behandlungsangebote, der Gefährdetenhilfe und Behindertenhilfe bis hin zu den Freiwilligendiensten und der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist ein rechtlich selbstständiges Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

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