Mehr Unterstützung für mehr soziale Gerechtigkeit

Im März 2022 sind die Verbraucherpreise in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,3 Prozent gestiegen. Die Inflationsrate ist auf den höchsten Wert seit 40 Jahren gestiegen. Damit bleibt den Verbrauchern weniger Geld für Dinge des täglichen Bedarfs. „Wer nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, kann in solchen Krisen meist auf keine Rücklagen zurückgreifen“, betont Henrike Regenstein, Vorständin des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern e.V.. „Die Politik muss dringend eingreifen und Menschen mit geringen Einkommen, unter anderem auch Rentnerinnen und
Rentner, sowie Empfänger von Grundsicherung deutlich mehr unterstützen.“


Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. fordert die Politik deshalb auf, eine
sozialgerechtere Entlastung auf den Weg zu bringen. Die Maßnahmen der Bundesregierung haben nicht alle Menschen in prekären Lebensverhältnissen im Blick und reichten deshalb nicht aus. „Sie helfen kurzfristig, was in der aktuellen Situation angebracht ist“, sagt Henrike Regenstein. „Ziel muss es aber sein, geringe Einkommen langfristig zu entlasten und ihnen ein Leben in Teilhabe zu ermöglichen.“


Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. schließt sich der Forderung an, einen Mechanismus einzuführen, der im Fall einer sozialen Notlage greift. Leistungsberechtigte könnten dann monatlich 100 Euro als Pauschale erhalten, begrenzt auf ein halbes Jahr. Der Bundestag würde in so einem Falle, eine soziale Notlage feststellen. Die Unterstützung erhielten Leistungsberechtigte in der Grundsicherung, beim Bezug von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Wohngeld und Kinderzuschlag sowie im Asylbewerberleistungsgesetz.


Als dringlich mahnt das Diakonische Werk ebenfalls an, einkommensarme Rentnerinnen und Rentner bei der Entlastung nicht zu vergessen. Insbesondere in ländlichen Räumen profitieren sie bislang kaum von den Maßnahmen der Bundesregierung. Steigende Preise für Lebensmittel und Energie treffen auch sie. Wer nur eine geringe Rente hat, bekommt bei prozentualen Rentenerhöhungen folglich nur eine kleine Steigerung. „Angesichts der steigenden Altersarmut in Deutschland ist es nicht hinnehmbar, dass diese Menschen nicht im Blick sind“, sagt Henrike Regenstein.


Hintergrund:
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Mineralölprodukte und andere energieerzeugende Rohstoffe stark gestiegen. An den Zapfsäulen im Pendlerland Mecklenburg-Vorpommern musste demnach im September 27,1 Prozent mehr für Kraftstoffe bezahlt werden als vor Jahresfrist.