Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

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Landespastor Paul Philipps: Gedenktag ist Mahnung, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu begleiten

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. gedenkt an diesem 27. Janu-ar der Opfer des Nationalsozialismus. Menschen jüdischen Glaubens, Roma und Sinti, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Menschen mit geistigen oder kör-perlichen Behinderungen − sie alle wurden von den Nationalsozialisten als des Le-bens unwürdig betrachtet, deportiert, misshandelt, ermordet.

Landespastor Paul Philipps stellt in diesem Jahr eine Verbindung zum 80. Jahrestag der sogenannten Wannenseekonferenz her. Am 20. Januar 1942 wurde in der Villa am Berliner Wannensee die systematische Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung mit bürokratischer Präzision geplant. „Dabei besteht das bis heute be-sonders Verstörende und Erschreckende an dieser Konferenz darin, dass dort nicht die obersten Entscheidungsträger des nationalsozialistischen Regimes zusammen-kamen, sondern die mit der Umsetzung beauftragten Beamten“, sagt Philipps. „Das Protokoll dokumentiert den beflissenen Diensteifer der beteiligten Behörden und ihrer Mitarbeitenden. Da ist niemand, der auch nur den Versuch unternimmt, einen Ein-wand vorzubringen. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist deshalb für uns in der Diakonie Mahnung und Auftrag, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu begleiten und Zivilcourage zu fördern“, sagt Philipps.

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt in diesem Jahr eine Aktion der Arolsen Archives, die das größte digitale Denkmal für Opfer des Nati-onalsozialismus aufbauen. Ziel des Projekts #everynamecounts ist es, in 48 Stunden rund 20.000 Dokumente aus Konzentrationslagern zu erfassen. Mitarbeitende des Diakonischen Werks beteiligen sich daran.

Hinweis:
Der Landesverband Sozialpsychiatrie lädt am 27. Januar zur Veranstaltungsreihe „ERINNERN, BETRAUERN, WACHRÜTTELN“ ein. Es wird der Menschen mit psychi-schen Erkrankungen, geistigen und körperlichen Behinderungen gedacht, welche im Nationalsozialismus zwangssterilisiert oder im Rahmen der „NS-Euthanasie“ auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern ermordet oder von hier in die Ver-nichtungslager deportiert wurden.

Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. (Landesverband) ist mit über 15.500 hauptamtlichen und über 2.200 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in rund 1.000 gemeinnützigen Einrichtungen und Diensten einer der größten Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern. Das Betätigungsfeld reicht u. a. von der Kinder- und Jugendhilfe, der Familien- und Altenhilfe über vielfältige Beratungs- und Behandlungsangebote, der Gefährdetenhilfe und Behindertenhilfe bis hin zu den Freiwilligendiensten und der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. ist ein rechtlich selbstständiges Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

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