Kindergrundsicherung: „Es ist beschämend“

Kindergrundsicherung Diakonie MV

Am heutigen Kindertag mahnt das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V., endlich eine Kindergrundsicherung auf den Weg zu bringen, die ihren Namen verdient. „Es ist traurig und beschämend, dass in unserem reichen Land so viele Kinder in Armut leben“, sagt Hen-rike Regenstein, Vorstand des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern. „Wir wollen und dürfen uns nicht damit abfinden. Alle Kinder verdienen unabhängig vom Einkommen der Eltern die gleichen Chancen und Möglichkeiten.“


Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern unterstützt ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus Sozial-, Wohlfahrts-, Verbraucher- und Kinderschutzverbänden sowie Jugendorganisationen und Gewerkschaften, das Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auffordert, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Neudefinition des Existenzminimums für Kinder umzusetzen. Damit wäre die Grundlage eine Kindergrundsicherung geschaffen, die angemessen ist.


Für diese Kinder und Jugendliche resultieren aus ihrer prekären Lebenssituation viele Einschränkungen, wie eine geringe gesellschaftliche Teilhabe und Mobilität. Armut bedeutet aber vor allem Ausgrenzung. „Besonders alarmierend ist, dass diese Kinder und Jugendlichen häufiger übergewichtig und psychisch auffällig sind“, sagt Henrike Regenstein. „Spätestens an dieser Stelle sollten bei allen Verantwortlichen in der Politik und Verwaltung die Alarmglocken schrillen.“
In Mecklenburg-Vorpommern lebten 2021 etwa 247.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Aus Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit geht hervor, dass in MV 11,2 Prozent der Kinder unter 18 Jahren einen Anspruch auf SGB II-Leistungen haben. Damit verharrt diese Quote auf einem hohen Niveau.

Der Aufruf Bündnis Kindersicherung: